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Herrlich historisch inkorrekt: A Taxi Driver (2017)

Ein Taxifahrer kutschiert einen deutschen Reporter in die südkoreanische Universitätsstadt Gwangju. Was das ungleiche Duo nicht ahnt:

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Ein Taxifahrer kutschiert einen deutschen Reporter in die südkoreanische Universitätsstadt Gwangju. Was das ungleiche Duo nicht ahnt:

Ihr Ausflug wird in die Geschichtsbücher eingehen. Der koreanische Spielfilm A Taxi Driver verneigt sich vor den mutigen Menschen, die bereit waren, enorme Risiken einzugehen, um die Verbrechen eines skrupellosen Regimes publik zu machen. Dass er dabei herrlich historisch inkorrekt zu Werke geht – geschenkt.

Text: Patrick Torma. Bildmaterial: Showbox Entertainment.

Witwer Kim (Song Kang-ho) hat es nicht leicht. Sein Verdienst als Taxifahrer auf den Straßen der südkoreanischen Hauptstadt Seoul reicht kaum aus, um den Lebensunterhalt für sich und seine kleine Tochter zu bestreiten. Mit der Miete längst in Verzug, droht nun sein klappriges Arbeitsgefährt den Geist aufzugeben. In der Not greift Kim zu unlauteren Mitteln. Ein Kollege prahlt in der Mittagspause mit einem frisch ergatterten Sonderauftrag: Es winken stattliche 100.000 Won für eine Tour ins rund 330 Kilometer entfernte Gwangju. Ohne zu zögern, jettet Kim zum aufgeschnappten Treffpunkt.

Dort wartet der deutsche Journalist Peter (Thomas Kretschmann). Der Mittelsmann in dessen Beisein klopft nochmal die Rahmenbedingungen ab. Kim hat nicht die leistete Ahnung, worum es eigentlich geht, schaltet aber erneut blitzschnell: Bevor ihn seine rudimentären Englischkenntnisse verraten – der Reporter hat ausdrücklich einen Fahrer mit Dolmetscher-Qualitäten angefordert – , bugsiert er seinen Passagier auf die Rückbank seines grünen Taxis. Gerade rechtzeitig, denn im Rückspiegel fährt der eigentlich gebuchte Chauffeur vor.

Das Ende einer Taxifahrt? Gwangju ist abgeriegelt, Fahrer Kim möchte am liebsten umdrehen. Doch dann würde der Deal mit Reporter Peter platzen.
Das Ende einer Taxifahrt? Gwangju ist abgeriegelt, Fahrer Kim möchte am liebsten umdrehen. Doch dann würde der Deal mit Reporter Peter platzen.

Gwangju ist im Jahre 1980 das Epizentrum der Bürgerproteste

Der Kuckucksfahrer freut sich diebisch, glaubt das Geschäft des Jahres an Land gezogen zu haben. Was es in gewisser Weise auch ist. Hätte er allerdings gewusst, dass ihn die Reise in eine militärische Sperrzone führt, wäre er wohl bei seinem Reis sitzengeblieben. Wir schreiben nämlich das Jahr 1980, im autokratischen Südkorea gärt es gewaltig. Gwangju ist in diesen Tagen das Epizentrum der Proteste, von denen Kim als Hauptstädter – der staatlichen Informationskontrolle sei Dank – noch nichts mitbekommen hat …

Die Fahrt basiert auf wahren Begebenheiten. Im Mai 1980 reist der Japan-Korrespondent Jürgen Hinzpeter für die ARD nach Südkorea, um Berichten über gewaltsame Zusammenstöße zwischen Militär und Demonstranten auf den Grund zu gehen. Seit der Ermordung des langjährigen Diktators Park Chung-hee im Oktober 1979 hängt die öffentliche Ordnung in dem Land am seidenen Faden. Um die Nachfolge buhlen der vereidigte Premier Choi Kyu-ha und Armeechef Chun Doo-hwan, der sich mithilfe des Militärs an die Macht putscht. Die Proteste der südkoreanischen Bevölkerung erleben am 15. Mai 1980 ihren ersten Höhepunkt. In Seoul gehen 70.000 bis 100.000 Menschen auf die Straße. General Chun Doo-hwan verhängt daraufhin den Ausnahmezustand und verschärft das Kriegsrecht.

Kim (Song Kong-ho) hat keine Ahnung, wo er da eigentlich reingeraten ist. Das ahnt auch Beifahrer Peter (Thomas Kretschmann). Aber sein Fahrer schaltet blitzschnell, wenn es darauf ankommt.
Kim (Song Kong-ho) hat keine Ahnung, wo er da eigentlich reingeraten ist. Das ahnt auch Beifahrer Peter (Thomas Kretschmann). Aber sein Fahrer schaltet blitzschnell, wenn es darauf ankommt.

Ein autokratisches Südkorea sträubt sich gegen die Demokratie

In Gwangju lassen sich die Menschen nicht davon abbringen, ihren Unmut öffentlich kundzutun. Um die Kontrolle über die Provinzhauptstadt zu wahren, zieht der Machtapparat sogar Soldaten von der Demilitarisierten Zone zu Nordkorea ab. Um die Brisanz dieses Manövers zu verdeutlichen: Neben der Berliner Mauer ist die koreanisch-koreanische Grenze DIE Demarkationslinie des Kalten Krieges. Wer seine Aufmerksamkeit den möglichen Bühnen für den ersten Akt eines Dritten Weltkrieges widmet, der passt entlang des 38. Breitengrades besonders auf.

Hellhörig geworden von dieser Verlegung, besteigt der Journalist Jürgen Hinzpeter das erstbeste Flugzeug aus Tokio nach Seoul. Via Taxi und über Schleichwege erreicht er am frühen Morgen des 20. Mai die abgeriegelte Stadt Gwangju. Die Situation ist angespannt. Beide Seiten haben Stellung bezogen, Demonstranten und paramilitärische Einheiten liefern sich vereinzelt Kämpfe. Noch aber hat Hinzpeter die Hoffnung, er könne Zeuge eines südkoreanischen Frühlings werden. Nachdem es am Morgen bereits zu konzertierten Aktionen der Protestler gegen die Belagerungsmaßnahmen kommt, versammeln sich abends rund 100.000 Menschen vor dem Regierungsgebäude in Gwangju.

Von erhöhter Position aus werden Fahrer Kim, Student und Teilzeit-Dolmetscher Gu Jae-sik und Reporter Peter erstmals Zeugen der gewaltsamen Exzesse.
Von erhöhter Position aus werden Fahrer Kim, Student und Teilzeit-Dolmetscher Gu Jae-sik und Reporter Peter erstmals Zeugen der gewaltsamen Exzesse.

Jürgen Hinzpeter wird Zeuge der gewaltsamen Exzesse in Gwangju

In der Nacht eskaliert die Situation. Demonstranten blockieren die Hauptstraßen mit Bussen und Taxen, sie zünden Teile der blechernen Barriere an, bewegen Fahrzeuge auf das Militär zu. Die Soldaten reagieren, indem sie das Feuer eröffnen und gezielt Demonstranten töten. Keine Kurzschlusshandlung, wie sich herausstellt. In den Tagen bis zum 27. Mai mähen die Armeekräfte hunderte Menschen nieder, auf Geheiß von General Chun Doo-hwan. Die Ereignisse im Mai 1980 gehen als Massaker von Gwangju in die Geschichte ein. Wie viele Menschen in diesen Tagen ums Leben kommen, dazu gibt es unterschiedliche Angaben. Das Militär spricht von rund 175 Toten, auf ziviler Seite gehen die Schätzung von 600 bis 1.000 Todesopfern aus. Allein das örtliche Provinzkrankenhaus will 440 Tote gezählt haben.

Einen Ausschnitt der Exzesse bannt Jürgen Hinzpeter mit seiner Kamera auf Film. Soldaten, die Demonstranten mit Schlagstöcken und Füßen malträtieren, notdürftig zugedeckte Leichen in den Fluren besetzter Regierungsgebäude. Bilder, die aus Sicht der Militärs Gwangju nie verlassen dürfen. Dem Journalisten gelingt es, die Filmrollen außer Landes zu schmuggeln – versteckt in Keksdosen, die er als Hochzeitsmitbringsel deklariert. Er kehrt am 23. Mai nochmal zurück, um über die kolportierte Proklamation des freien Gwangju zu berichten. Aber das Militär geht weiterhin mit unfassbarer Härte gegen die Demonstranten vor. Mit einem weiteren Blutbad schlagen die Truppen den Aufstand am 27. Mai endgültig nieder.

Bilder, die die Welt verändern - wenn auch mit Verzögerung: Die Aufnahmen des echten Reporter Jürgen Hinzpeters werden in A Taxi Driver beinahe eins-zu-eins nachgestellt.
Bilder, die die Welt verändern – wenn auch mit Verzögerung: Die Aufnahmen des echten Reporters Jürgen Hinzpeters werden in A Taxi Driver beinahe eins-zu-eins nachgestellt.

Die Aufnahmen des Reporters werden zu wichtigen Beweisstücken

Jürgen Hinzpeter ist traumatisiert, er wird diese Bilder zeitlebens nicht mehr vergessen. Doch sein Einsatz sorgt dafür, dass die Weltöffentlichkeit Notiz von den brutalen Geschehnissen in Gwangju nimmt. Gleichwohl bleiben die Verhältnisse in Südkorea zunächst unverändert. Insbesondere die USA und Japan halten sich auffallend zurück – beide Bündnispartner nehmen ausbleibende Demokratisierungsprozesse in Kauf, wenn sie dafür auf ein im Kalten Krieg entschlossenes Südkorea zählen können. Chun Doo-hwan bringt die Lage unter Kontrolle, er festigt seine Macht und wird noch im September 1980 offiziell als Präsident vereidigt. Er wird dieses Amt bis 1988 ausüben. Unter seiner Regentschaft erlebt Südkorea eine Phase des wirtschaftlichen Aufschwungs, was die Unzufriedenen im Land milde stimmt. Erst unter seinen Nachfolgern, Roh Tae-woo und Kim Young-sam, hält die Demokratie in Südkorea ihren Einzug.

Gleichzeitig beginnt das Land, die Ereignisse von 1980 aufzuarbeiten. Die Administration unter Chun Doo-hwan hatte alles unternommen, die Schuld für das Massaker von sich zu weisen, durchaus mit Erfolg. So halten sich bis heute Gerüchte, der blutige Aufstand sei das Werk nordkoreanischer Spione gewesen. Offiziell machte die Regierung den Oppositionsführer Kim Dae-jung als Rädelsführer eines geplanten Umsturzes verantwortlich. Als Aufnahmen Hinzpeters endlich ihren Weg in die südkoreanische Öffentlichkeit finden, widerlegen sie die langjährigen Verlautbarungen des Unrechts-Regimes. Kim Dae-jung wird begnadigt und einige Jahre später, 1998, zum Präsidenten Südkoreas gewählt.

Peter kehrt Jahre später nach Südkorea zurück, anlässlich einer Auszeichnung - im Epilog kommt der fiktive Reporter dem echten am nächsten.
Peter kehrt Jahre später nach Südkorea zurück, anlässlich einer Auszeichnung – im Epilog kommt der fiktive Reporter dem echten am nächsten.

Ein Volksheld reicht die Ehre an einen unbesungenen Helden weiter

Die Anerkennung für den mutigen Reporter aus dem Ausland, der sein eigenes Wohlergehen riskierte, um der Welt vom Schicksal der Menschen in Gwangju zu berichten, schlägt in heldische Verehrung um. Jürgen Hinzpeters Einsatz gehört fortan zu den Fußnoten der neuen Geschichte Südkoreas*. Für seine Verdienste wird der Reporter mehrfach ausgezeichnet. Der reicht die Ehre an einen unbesungenen Helden weiter: Ohne die Hilfe seines Fahrers Kim Sa-bok sei es ihm nicht möglich gewesen, die Aufnahmen zu bergen. Weshalb er sich nichts sehnlicher wünsche, als seinem Helfer von damals persönlich zu danken. Das Problem: Über den weiteren Verbleib des Fahrers ist bis dato nichts bekannt. Wie sich über 35 Jahre später herausstellt, musste der Wunsch des 2016 verstorbenen Reporters unerfüllt bleiben. Nach der Veröffentlichung von A Taxi Driver gibt sich Sa-boks ältester Sohn zu erkennen: Sein Vater sei bereits 1984 einem Krebsleiden erlegen.

*Hörtipp: In einer Folge von Kino Korea sprechen Carina Dominguez Lopez und Host Stephan Fasold ausführlich über A Taxi Driver. Dabei beleuchten die beiden auch ausführlich-kritisch die historische Komponente, insbesondere die Entstehung des Heldennarrativs um Jürgen Hinzpeter.

Die Filmfigur Kim Sa-bok hat demnach wenig mit dem echten Kim Sa-bok gemein – freilich aus Mangel an biografischen Informationen, zweifelsohne im Sinne des Dramas. Die rührende Familiengeschichte etwa ist der mildernde Umstand, den es braucht, um Kims dreisten Fahrgastklau als schlitzohrigen Gelegenheitsdiebstahl zu verbuchen, sein mangelndes Gespür für die Situation ist die Grundlage für den zentralen Beziehungskonflikt. Denn als Service-Dienstleister für einen Krisenjournalisten ist Kim nun wahrlich nicht geeignet. Weder besitzt er eine Vorstellung davon, worauf es bei einer Berichterstattung ankommt, noch hat er Verständnis für die Gefahren, die der Reporter ständig eingeht. Umgekehrt nimmt der Journalist keinerlei Anteil an den Lebensumständen seines Fahrers: Dass dieser aufgrund von jahrelanger Indoktrinierung zu vorauseilendem Gehorsam erzogen wurde, dass daheim eine kleine Tochter auf ihn wartet, die nicht als Vollwaise aufwachsen soll, all dies interessiert ihn anfangs nicht.

Peter ist kein Trampel, aber er lernt, seine ignorante, rein auf die Berichterstattung ausgerichtete Haltung aufzugeben. Er stellt fest, dass er nicht (nur) über Ereignisse berichtet, sondern über Menschen.
Peter ist kein Trampel, aber er lernt, seine ignorante, rein auf die Berichterstattung ausgerichtete Haltung aufzugeben. Er stellt fest, dass er nicht (nur) über Ereignisse berichtet, sondern über Menschen.

A Taxi Driver erlaubt sich viele historische Abweichungen

Die vermeintlich unüberbrückbaren Differenzen gehören zum Aufbau eines Buddy Movies. In Wahrheit war die Zusammenarbeit zwischen Jürgen Hinzpeter und Kim Sa-bok professioneller Natur. Die beiden kannten sich schon vor der Fahrt im Mai 1980. Sa-bok besaß eine gewisse Erfahrung in der Begleitung von Journalisten, sprach entsprechendes Englisch und war obendrein politisch interessiert. Was er wohl nicht war: Ein Taxifahrer im klassischen Sinne – da sich der Film aber auch ganz allgemein vor jenen Taxifahrern verneigt, die sich im Mai 1980 mit den Demonstranten solidarisierten, ist man hier wohl im Bild geblieben. Es passt aber auch so schön – das Taxi-Thema kulminiert in einem furiosen Finale, das ich, entgegen der üblichen Gepflogenheiten auf diesem Blog, nicht spoilern möchte. Nur so viel: Auch hier rast der Film den wahren Begebenheiten davon.

Im Grunde genommen sind sämtliche Vorgänge, die sich auf der Ebene der Figuren abspielen, von der Historizität losgelöst zu betrachten. Künstlerische Freiheiten sind in historischen Kontexten stets ein zweischneidiges Schwert. Unter Umständen können sie Geschichtsbilder massiv verfälschen. Parallel schaffen sie Spielraum für zusätzliche Narrative. Dadurch dass A Taxi Driver vom historischen Skript abweicht, ist der Film in der Lage, seine Themen universeller zu verhandeln. Auch müssen wir vorab nicht alles über die Vorgeschichte wissen, um zu verstehen, worum es in A Taxi Driver geht.

A Taxi Driver basiert auf wahren Begebenheiten, die Eckdaten der Reporter-Reise sind verbürgt - alles drumherum, die zwischenmenschlichen Geschichten sind der Imagination der Autoren entspurgen.
A Taxi Driver basiert auf wahren Begebenheiten, die Eckdaten der Reporter-Reise sind verbürgt – alles drumherum, die zwischenmenschlichen Geschichten sind der Imagination der Autoren entsprungen.

Innere Handlung, äußeres Setting: Die zwei Kreise von A Taxi Driver

Gleichwohl verschleiern die Filmemacher die lebhafte Dramatisierung nicht. Wie die Produzenten in Interviews betonten, sei es ihnen ein wichtiges Anliegen gewesen, möglichst viele Menschen zu erreichen, und dazu bedürfe es eben mehr als eine Chronologie der historischen Fakten. Dass trotz der Zugeständnisse an den Massenmarkt nicht das ungute Gefühl einer Geschichtsklitterung zurückbleibt, liegt daran, dass Regisseur Jang Hun die innere Handlung vom äußeren Setting zu trennen weiß.

Exemplarisch für diese Trennung steht der Umgang mit der Journalistfigur. Aus dem echten Jürgen Hinzpeter wird der fiktive Reporter Peter, der in A Taxi Driver, analog zur eigentlichen Hauptfigur, seine eigene Charakterentwicklung durchlebt. So muss der Idealismus des Journalisten erst keimen – seine Reise ist anfangs beruflich-monetär motiviert. Peter berichtet vorrangig über politische Ereignisse, nicht über Menschen. Erst in Gwangju wird er sich seiner Verantwortung bewusst, die über das Verständnis einer objektiven Berichterstatters hinausgeht.

Mit Schwung ins Finale: A Taxi Driver ist ein emotional packender Film, der Geschichte mit Elementen eines Buddy Movies, einer Dramödie sowie des Krisenkinos vermengt.
Mit Schwung ins Finale: A Taxi Driver ist ein emotional packender Film, der Geschichte mit Elementen eines Buddy Movies, einer Dramödie sowie des Krisenkinos vermengt.

Dokumentarische Qualitäten einer emotionalen Autobahnfahrt

Dessen ungeachtet bleibt die Figur in der historischen Realität verankert. Peter arbeitet wie sein Vorbild für das Erste Deutsche Fernsehen, er sieht, was Hinzpeter sah. Was die Darstellung der Proteste betrifft, lässt A Taxi Driver das Quellmaterial nahezu unangetastet – Hinzpeters Aufnahmen werden in zentralen Szenen eins-zu-eins nachgestellt. Auch die Eckdaten seiner Reise, die Tatsache, dass er einer der wenigen Reporter (wenn auch nicht der einzige) war, die zu dieser Zeit aus Gwangju berichteten, der Keksdosenschmuggel – das alles ist verbürgt. Spätestens im Epilog verschmelzen Filmfigur und historisches Vorbild miteinander, und zwar in jenem Moment, in dem sich Peter, den Tränen nahe, in einer Dankesrede an seinen verschollenen Helfer wendet.

A Taxi Driver ist eine Geschichtsstunde mit der Wirkung einer emotionalen Autobahnfahrt. Den exzessiven Gebrauch von Slow-Motion und Streichern – insbesondere in den Momenten der gewaltsamen Niederschlagung – kann man grenzwertig finden, A Taxi Driver allerdings erarbeitet sich diese Momente, indem er fiktives, aber gefühlsechtes Drama kreiert. Selten waren historische Ungenauigkeiten so ergreifend, so erhellend.

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