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Journalistenfilme.de – der Podcast #6: Pontypool (2008)

Pontypool ist ein etwas anderer Zombie-Film. Wie in Orson Welles Hörspiel-Adaption von der Krieg der Welten spielt sich die Invasion im Off ab.

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Pontypool ist ein etwas anderer Zombie-Film. Wie in Orson Welles Hörspiel-Adaption von der Krieg der Welten spielt sich die Invasion im Off ab.

Und zwar in den Berichten des Talk Radio-Moderators Grant Mazzy (Stehpen McHattie). Was das mit uns macht, darüber sprechen wir in einer neuen Episode von journalistenfilme.de – der Podcast.

Text: Patrick Torma. Bildmaterial: Euro Video.

Grant Mazzy ist der Stareinkauf eines kleinen Lokalsenders im kanadischen Pontypool. Man erfährt nicht, ob Mazzy freiwillig in die Provinz gewechselt ist, die Station wirkt zumindest eine Spur zu piefig für einen Sprecher seines Kalibers. Aber er sitzt nun mal fest, in diesem Ort, eingeschneit im Sender. Draußen sieht man nicht mal die Hand vor Augen. Für die Menschen in Pontypool sind gerade Antworten auf Fragen wie „Fährt der Schulbus heute?“ am wichtigsten. Mazzy möchte lieber größere Räder drehen. Seine Producerin Sidney (Lisa Houle) erdet ihn, wo sie nur kann.

Der Tag wird noch aufregend genug. Im Laufe des Vormittages flattern Berichte über ungewöhnliche „Menschenherden“ in den Sender, es ist von Aufständen die Rede, auch das Militär scheint involviert. Offizielle Verlautbarungen gibt es nicht, keiner weiß, was wirklich passiert. Was Mazzy bleibt, sind die Ausführungen seines Außenreporters Kevin – und die Herausforderung, auf dem schmalen Grat zwischen der Verantwortung, nichts Falsches zu berichten, und der Verantwortung, in dieser Situation überhaupt zu berichten, zu wandeln.

Moderator Grant Mazzy (kleines Bild, Stephen McHattie) macht in Pontypool nicht den Eindruck, als genüge ihm die Provinz. Als er aber plötzlich national gefragt ist, ist ihm das ebenso wenig geheuer.
Moderator Grant Mazzy (kleines Bild, Stephen McHattie) macht in Pontypool nicht den Eindruck, als genüge ihm die Provinz. Als er aber plötzlich national gefragt ist, ist ihm das ebenso wenig geheuer.

Pontypool: Auf den Spuren von Orson Welles berühmtem Hörspiel

Der Film basiert auf dem Roman Pontypool changes everything von Tony Burgess aus dem Jahre 1998. Eine Verfilmung schien aus Kostengründen lange unmachbar, bis die Vorlage in ein Radiohörspiel transformiert wurde – dieses Feature brachte die Macher auf die Idee, wie eine kostengünstige, aber effektive Filmumsetzung aussehen könnte. Wie Mazzys Hörer bekommen wir, die Zuschauer, die Auswüchse der Zombie-Apokalypse nur erzählt. Der Horror entspinnt sich im Kopf. Zumindest in der ersten Hälfte des Films. Irgendwann muss die Handlung aus dem Off ja auf unsere isolierten Helden in der Radiostation treffen. Was man Pontypool hoch anrechnen muss: Der Film vermeidet es dennoch, ins Konventionelle zu verfallen. Auch wenn er hier und da etwas stolpert.

Mit David habe ich mir nicht nur einen guten Freund, sondern auch einen ausgewiesenen Experten geschnappt, um über Pontypool zu sprechen. David sabbelt in Podcasts wie WUSI (Was uns so interessiert) und Medien-Nomaden mit, ist hauptberuflich jedoch im Radio zu hören. Als Journalisten, die ihre Wurzeln im Lokalen haben, interessieren wir uns besonders für den Konflikt zwischen „Rampensau“ Mazzy, der seine Hörer am liebsten „anpisst“, um sie zum Nachdenken zu provozieren, und Sidney, die als eingeborene Reporterin den offiziellen Station-Claim „Ihr Leuchtfeuer in der Region“ verkörpert. Wir sprechen über das Format des Talk Radios, das hierzulande keine große Rolle spielt, und über Extremsituationen in der Berichterstattung. Außerdem verheben wir uns an dem Versuch, uns als Linguisten zu betätigten. Gute Gründe also, um eine neue Folge von journalistenfilme.de – der Podcast einzuschieben!

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